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ROBERT POLLAI - Deutsch

Robert Pollai é austríaco de Viena e esteve nos meses de dezembro e janeiro de 2012 visitando a Fraternidade. No seu Blog se pode ver lindas fotos que ele fez das pessoas da Fraternidade e de lugares históricos em Minas Gerais. vale a pena conferir: www.the-ninth.com

Reisebericht von Robert Pollai - February 13, 2013

Über den Jahreswechsel hatte ich die Gelegenheit für dreieinhalb Wochen die Fraternität Palavra e Missão und einige ihrer Projekte in Brasilien zu besuchen. Die Reise war ursprünglich mit meinem Freund Florian geplant, der davor bereits zwei Monate bei der Fraternität verbracht hatte. Leider musste Florian aber wenige Tage nach meiner Ankunft aus gesundheitlichen Gründen zurück in die Heimat reisen.

Mein Gastgeber war der Vorsteher der Fraternität, Pater Cyzo Assis Lima, der mich mit offenen Armen empfangen hat und mich mit viel Freude in das Land und seine Gemeinschaft eingeführt hat. Auch die anderen Mitglieder der Fraternität die ich treffen durfte haben immer große Gastfreundschaft gezeigt und waren sehr um mich bemüht.

Pater Cyzo - São Paulo

Die ersten paar Tage verbrachte ich ruhig in São Paulo mit Pater Lima, Florian und den anderen lokalen Mitgliedern der Fraternität. Höhepunkt war die erste von mehreren feierlichen Messen Pater Limas 25jährigem Priesterjubiläum, an der gut 200 Mitglieder der Gemeinde teilnahmen.

In São Paulo haben mich die facettenreichen Menschen beindruckt, die trotz immer wieder offenkundiger Armut sehr viel Lebensfreude ausstrahlen. Die Stadt selbst reflektiert diese Stimmung  in der Buntheit ihrer Häuser und dem regen Treiben im Zentrum.

Einer der Menschen die ich in in der Fraternität in São Paulo getroffen habe war Renato, ein 30jähriger Friseur und Vater zweiter Kinder, der seit bereits zehn Jahren mit Drogenproblemen kämpft und von der Fraternität in ihr kleines Entzugsprogramm aufgenommen wurde.  Später, in Santa Cruz do Sul, habe ich Renato dann ein wenig besser kennengelernt, obwohl unsere Möglichkeiten zur Kommunikation durch die fehlende gemeinsame Sprache sehr beschränkt waren. In ihm sah ich viel Dankbarkeit gegenüber der Fraternität, aber auch den inneren Kampf und die große Spannung die das Übel Drogenkonsums auslöst.

Pater Cyzo’s Jubiläumsfeier in São Paulo

Kurz nach der Jubiläumsfeier traten Pater Lima und ich dann die zweitägige Autoreise nach Santa Cruz do Sul an. Diese und die noch folgenden Tage die wir im Auto verbracht haben sind mir in angenehmer Erinnerung geblieben, besonders durch die Gespräche mit Pater Lima, die eindrucksvolle Landschaft, die guten Grilllokale am Straßenrand und das traditionelle Käsebrot das wir oft zur Jause hatten.

In Santa Cruz do Sul habe ich gleich am Tag nach meiner Ankunft eine Gruppe Jugendlicher aus dem Projekt „Immer Wachsen“ kennengelernt. In einer Plauderrunde erzählten mir einige der Heranwachsenden von ihren Interessen und Zukunftsplänen und stellten mir auch Fragen zu meinem Leben (und meine Fußballmannschaftszugehörigkeit).

Nach einer kleinen Weihnachtsfeier mit den Angestellten des Projekts stand als nächstes ein zweitägiger Ausflug nach São Leopoldo am Programm, wo die zweite Feier zu Pater Limas Priesterjubiläum stattfand.

Nachdem wir wieder in Santa Cruz waren ging es sofort weiter mit den Vorbereitungen für die dritte Jubiläumsfeier, die am 23.12 stattfand und an der wieder viele Gemeindemitglieder und auch Dom Canísio Klaus, der Bischof von Santa Cruz do Sul, teilnahmen.

Den Weihnachtsabend verbrachten wir zuerst bei der Messe in der Kathedrale von Santa Cruz do Sul und anschließend mit gemütlichen und besinnlichen Abendessen im Haus der Fraternität.

Für die Zeit nach Weihnachten hatten Pater Cyzo und ich eine einwöchige Tour durch die Region Minas Gerais geplant. Die Gegend ist bekannt für ihre Städte aus der Kolonialzeit, von denen einige sogar durch die UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet wurden. Unsere erste Station war São João del Rei, wo sich das Historische mit dem Leben einer modernen Stadt vermischt. Wochentags füllen sich dort die alten gepflasterten Straßen mit Einheimischen, auf dem Weg in die Arbeit, beim Einkaufen oder einfach nur unterwegs mit Freunden.

Als nächstes besuchten wir Tiradentes, ein kleiner, beschaulicher Ort voller alter, schön hergerichteter Häuser und Kirchen. Viele der Häuser beherbergen kleine Pensionen oder Geschäfte mit hochwertigem Kunsthandwerk, die von vielen, hauptsächlich inländischen, Touristen frequentiert werden.

Der Höhepunkt unserer Reise war dann Ouro Preto und das benachbarte Mariana. Das Bild von Ouro Preto wird bestimmt durch weißgetünchte Häuser die sich an mehreren Hügeln schmiegen, durch die historischen Kirchen und die schmalen Straßen und Gassen, die mit uralten Schiefersteinen gesetzt sind. Auch das Zentrum von Ouro Preto wird von Kunstgeschäften dominiert, wobei das Angebot meines Erachtens nicht die Kreativität und Vielfalt der Angebote im kleineren Tiradentes erreicht.

Zum Abschluss besuchten wir auf der Rückfahrt nach São Paulo noch die Basilika von Aparecida, die größte Kirche Lateinamerikas. Das beeindruckende Gebäude schafft es mit luftiger, ruhiger und doch bunter Architektur monumental zu sein ohne pompös zu wirken.

Abschluss

Nach einer letzten Nacht in São Paulo musste ich mich von meinen neu gewonnenen Freunden verabschieden und die Heimreise antreten. Der Aufenthalt war für mich durch die Fraternität etwas besonderes. Ihre Menschen widmen ihr Leben der Arbeit mit anderen, zeigen dabei eine wunderbar fröhliche Spiritualität und haben mich sehr berührt. Die Zeit war wie im Flug vergangen und ich hoffe sehr in Zukunft Brasilien wieder besuchen zu können.

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